Im Spätsommer 2017 wurde die GRABAG AG von der Abteilung Immobilien und Betrieb des PSI Paul Scherrer Instituts in Villigen zu einer Besprechung eingeladen. Es ging dabei um eine Umnutzung der Laborhalle im Gebäude WLHA. Damit diese Halle für noch andere Zwecke genützt werden kann, müsste ein Teilrückbau des bestehenden Teststands gemacht werden. Bei der anschliessenden Besichtigung wurde auf verschiedene Punkte hingewiesen. Unter anderem konnte die Aktivierung des Materials nicht ausgeschlossen werden, da an gewissen Strahllinienelementen des Injektor Teststands Dosisleistungen von bis zu 18 uSv/h gemessen wurden. Die Werte werden aber in den kommenden Monaten stark zurückgehen. Anhand dieser Informationen und Besichtigung durften wir im Dezember 2017 dem PSI eine erste Offerte für den Teilrückbau des ehemaligen Injektor Bunkers unterbreiten. Es handelt sich hierbei um den Rückbau von 625t armierter Betonwände von 100 cm Stärke und 275t Deckenelemente von 50 cm Stärke. Dank einem grossen Hallenkran mit 25t Traglast können grosse Elemente geschnitten werden. Im Frühjahr 2018 wurden wir zu weiteren Gesprächen eingeladen. Ein grosses Thema war die eventuelle Staubverschmutzung innerhalb der Halle, da hier weiterhin an verschieden Orten im bleibendem Teil Versuche mit empfindlichen Laborgeräten gemacht werden. Wir konnten gemeinsam eine Lösung finden. Mit einem Fassadengerüst verkleidet mit einer Plastikabdeckung wird die Halle auf die ganze Höhe und Breite getrennt. Zudem werden sämtliche Lüftungsleitungen mit Plastik verklebt. Nach verschiedenen Gesprächen konnten wir anfangs Juni 2018 unser Angebot nochmals anpassen. Im August 2018 bekamen wir vom PSI die Zusage für die Ausführung dieser anspruchsvollen Arbeiten.
Am 5. November 2018 durften wir mit der Arbeitsausführung starten. Das zuständige Bundesamt für Gesundheit BAG hat in der Zwischenzeit die Freigabe der Materialien erteilt. Die Deckenelemente konnten wir mit dem vorhandenem Hallenkran direkt auf die Lastwagen aufladen und in die Unternehmerdeponie abführen. Ein Gerüstbauer baute uns zwei Rollgerüste auf eine Länge von je 5.00 m1 und einer Breite von 5.00 m1 und einer Höhe von 5.50 m1, mit Gitterträger oberhalb verbunden, sowie eingepackt mit armierter Plastikfolie auf allen vier Seiten. Somit konnten wir beidseitig über die Betonwände von 100 cm Stärke und einer Höhe von 3.50 m1 ein Rollgerüst schieben, welches uns als Einhausung zum Schutz von Bohr- und Schneidstaub diente. Mit der Länge des Rollgerüstes bestimmten wir auch die Grösse der Betonelemente von ca. 4.50 m1. Bevor aber mit den Bohr- und Schneidearbeiten begonnen werden konnte, mussten noch zahlreiche Bodenvertiefungen und Kanäle abgedeckt und abgedichtet werden, damit wir das Schneidewasser unter Kontrolle hatten. Zudem haben wir ein grosses Absetzbecken installiert, wohin wir das aufgesaugte Bohr- und Schneidewasser ableiteten und absetzen konnten. Das Abwasser wurde immer wieder auf Kontamination kontrolliert.
Um grosse Nachspitzarbeiten zu vermeiden, haben wir auf beiden Seiten entlang der meterstarken Betonwand Fugen von ca. 20×30 mm geschnitten, damit wir für den untersten Schnitt das Diamant-seil tiefer legen konnten. Auch für die Seillochbohrung musste auf einer Seite der Hartbeton Belag aufgeschnitten und entfernt werden, damit wir den Seilschnitt auf der bestimmen Höhe hatten. Die Kernbohrungen wurden jeweils beim Unterteilungsschnitt von 4.50 m1 gemacht, somit hatten wir die Seilführung für den Horizontal- sowie auch den Vertikalschnitt. Für die Horizontalschnitte haben wir die Seilspeichersäge eingesetzt. Für den Zerkleinerungsschnitt in der Höhe musste nochmals eine Seillochbohrung gemacht werden, welche wir auch für den Vertikalschnitt benötigten, da dieser in zwei Schritten geschnitten wurde. Zum Ausbau der Betonstücke entschieden wir uns für die Befestigung von zwei Kernbohrungen NW 200 mm. Für sämtliche Arbeiten in der Höhe konnten wir das Rollgerüst gebrauchen. Anschliessend wurde das Rollgerüst um weitere 4.50 m1 verschoben. Somit konnten die ersten Betonstücke von rund 20 t mit dem Hallenkran ausgebaut und auf den Lastwagen verladen werden. Teilweise konnten wir sie auch in der Halle deponieren, damit wir keinen Unterbruch hatten. Anschliessend wurden diese Betonstücke einzeln in die naheliegende Unternehmerdeponie transportiert und dem Recycling zugeführt. Dieser Vorgang wiederholte sich bis wir das Ziel von 35 m1 erreicht hatten. Im Mittelbereich hatten wir noch einen Zugang mit einer Betondecke, welche wir vorgängig mit der Schienensäge zerkleinerten. Nach den erfolgten Abbrucharbeiten mussten wir noch den bestehenden Hartbeton Belag nachschneiden und die Schnittfläche aufrauen, damit unser Subunternehmer die Bodenvertiefung mit Hartbeton ergänzen konnte. Zudem wurden auch die geschnittenen Stirnseiten reprofiliert und verputzt. Die Arbeiten wurden am 20.12.2018 abgeschlossen.